Superheld. Da kommen zunächst die Blockbuster in den Sinn: Superman, Batman, Spiderman. Starke Männer mit einer honorigen Mission. Dass diese Männerrunde hinsichtlich Diversität und dem gezeigten Frauenbild problematisch ist, kommt langsam auch in Hollywood an. Äquivalente Frauen werden erfunden. Ein weiteres Problem wird dabei nach wie vor übersehen: Das Ideal der starken Einzelkämpfer*innen, die alleine alle Krisen überwinden. Doch die Realität funktioniert anders. Gesellschaftlicher Wandel kommt selten durch eine einzelne, super starke Person ohne Rückhalt. Nur wenn viele sich zusammentun, kann gemeinsam etwas bewegt und erreicht werden. Eigentlich ist es keine große Überraschung, dass besonders die unterdrückten Gesellschaftsgruppen gegen die Missstände ankämpfen – so gehen zum Beispiel immer wieder Frauen für Gleichberechtigung auf die Straßen der Welt. Wie die Komponistin Ethel Smyth, die ihre politische Überzeugung als Suffragette auch in ihre Musik trug. Werke von ihr stehen im Zentrum des Kammermusikabends, der mit energetischer Musik gegen das Patriarchat protestiert. Er ist außerdem Heldinnen von heute gewidmet, die sich im Iran zusammenschließen, ihr Ziel im Blick behalten und bereit sind, die ihnen gesetzten Grenzen zu überschreiten.
Mit:
Josfea Schmidt (Klavier), Isabelle Raphaelis (Flöte), Hannah Baumann (Oboe), Juliane Trost (Klarinette), Jonathan Hock (Fagott), Per Hakon Ofterdal, Dorothea Tatalidis (Trompete), Emilio Banuls (Horn), Maxine Troglauer, Christian Traute (Posaune), I-Hsun Lee (Tuba)
Ethel Smyth (1858-1944): March of the Women
Julia Wolfe (*1958): East Broadway
Louise Farrenc (1804-1875): Sextett c-Moll, op. 40, II. Andante sostenuto
Gabriella Smith (*1991): Strobe
Julia Wolfe: Big Beautiful Dark and Scary
Ruth Crawford Seeger (1901-1953): Suite for Wind Quintet, II. Lento rubato
Annesley Black (*1979): FIGHT
Ethel Smyth (1858-1944): Auszüge aus der Klaviersonate Nr. 2
u.a.
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