Teguh Adi Permana
Teguh Adi Permana ist der Gründer des zeitgenössischen Ensembles Tarawangsawelas, das für seinen innovativen Ansatz in der sundanesischen Musik bekannt ist. Als Solist spielt Teguh gekonnt die Suling, zusätzlich zur Tarawangsa und den begleitenden Pedalen. Als Absolvent des ISBI (Institut Seni Budaya Indonesia) in Bandung ist Teguh von der Bedeutung der musikalischen Auseinandersetzung mit kulturellen und gesellschaftlichen Fragestellungen überzeugt, wobei er häufig Themen im Zusammenhang mit der sundanesischen Kosmologie und der lokalen sozialen Dynamik erforscht.
Tarawangsawelas
Das indonesische Duo “Tarawangsawelas” um Teguh Permana aus Bandung hat eine zeitgenössische Version der sakralen Tarawangsa-Musik aus dem sudanesischen Westjava entwickelt, die neben den zwei traditionellen Instrumenten Tarawangsa und Jentreng auch diverse Effektgeräte verwendet. Tarawangsa Musik ist eng verbunden mit Reisernte-Ritualen. Teguh Permanas Neukompositionen werfen ein Licht auf die Herausforderungen für die Reisbauern, die mit Dürre, Wasserverschmutzung und Überflutungen zu kämpfen haben.
KIRUH (Unbeständigkeit)
Komposition: Teguh Adi Permana (*1991, Indonesien)
Musik: Tarawangsawelas
Die Tarawangsa ist eine mit dem Bogen gestrichene Kastenhalslaute aus dem ehemaligen Königreich Sunda in Westjava, Indonesien. Die nach ihr benannte Tarawangsamusik ist eine sakrale Ritualmusik, die vor allem bei Zeremonien für die Reisgöttin Dewi Sri gespielt wird und die Teilnehmenden in einen Trancezustand versetzt. Heute gibt es nur noch rund 50 Menschen, die im Spiel der Tarawangsa ausgebildet sind; Einer von ihnen ist der Komponist Teguh Adi Permana, Gründer des Duos Tarawangsawelas.
„KIRUH erzählt von der Zerrissenheit im Leben der Bauern, von der Herausforderung, ein einfaches Leben inmitten des Ansturms der Modernisierung zu führen und von der Entfremdung der Menschen von der Natur.“— Teguh Adi Permana
SAAT (Ein flüchtiger Augenblick)
Komposition: Teguh Adi Permana (*1991, Indonesien)
Musik: Tarawangsawelas
Neben der Zunahme von Extremwetterereignissen ist auch die Wasserverschmutzung an vielen Orten Indonesiens ein Problem. Aufgrund der Belastung durch Abwasser aus der Textilindustrie gilt der Fluss Citarum in der Region um Bandung als der am stärksten verschmutzte Fluss Indonesiens. Verschiedene Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen setzen sich seit einiger Zeit für die Reinigung und Renaturierung des Flusses ein. Auch Tarawangsamusik spielt dabei eine Rolle: Sie wird zum Anlass genommen, um traditionelle Kulturpraktiken und Wissen zu bewahren und das Verhältnis von Menschen und Natur zu reflektieren.
„Wie das Wasser verschwindet, so kommt auch das Leben zum Stillstand.“ – Teguh Adi Permana