Ist es nicht erstaunlich, nein… erschütternd!, dass trotz wissenschaftlicher Fakten zum Klimawandel und diverser Protestaktionen, immer noch viel zu wenig in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz getan wird?! PODIUM greift zum musikalischen Megaphon und geht mit der Reihe MEGAPHONIE dahin, wo es wehtut. An die mitunter vernachlässigsten Orte Esslingens, die für eine „autogerechte Stadt“ geschaffen wurden, damit der Mensch den vorrangigen Autos ausweicht: Straßenunterführungen. Mit vier aktivistischen Konzerten stemmt sich PODIUM gegen den Straßenlärm und transformiert diese Nicht-Orte zu Konzertbühnen. Die Orte sollen durch die Unüberhörbarkeit der lauten Musik sichtbar, vielleicht sogar ein bisschen schöner gemacht werden. Alle Konzerte der Reihe sind Open-Air, mit freiem Eintritt und fungieren als musikalische Interessensvertreter der Menschen vor Ort, für ein nachhaltiges Miteinander auf und mit diesem Planeten.
Es ist nicht genug, dass die Menschen als Störfaktor empfunden wurden und den Autos in die Unterführung ausweichen mussten. Nein. Seit Jahren ist dann auch noch die Rolltreppe in den Untergrund der Pliensauvorstadt defekt. Sie wird zum traurigen Sinnbild für verlorene menschgemachte und zugleich menschenfeindliche Orte. PODIUM bringt mit dem Streichquartett “Songs for the M8” von Anna Meredith etwas Menschlichkeit zurück an dieses Nadelöhr zwischen Innen- und Vorstadt. Ihr Stück handelt von ihren Erfahrungen auf der M8, der Autobahn zwischen Edinburgh und Glasgow. Eine Handvoll Kunstwerke finden sich entlang der Route, denen sie teils nostalgisch, teils in dunkler Erinnerung fünf Miniaturen widmet.
Mit:
Sophia Stiehler, Theresa Reustle (Violine), Neasa Ní Bhriain, Marc Kopitzki (Viola), Anne Keckeis (Violoncello)
Emma O’Halloran (*1985): Points of Infinity
Anna Meredith (*1978): Song for the M8
Fanny Hensel (1805-1847): Streichquartett Es-Dur, III. Romanze
u.a.
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