PODIUM ESSLINGEN
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VERKLÄRTE NACHT

Fr.09 Mai
21:00 Uhr
Franziskanerkirche
€ 25 / erm. 10

Gambe zwischen Schoenberg, Dunkelheit und Renaissance

Zärtliche Vertrautheit, dunkle Abgründe menschlichen Daseins, und das mitten in der Nacht: Der renommierte Gambist Liam Byrne verwebt Schoenbergs ergreifendes Streichsextett – gespielt von Mitgliedern von ensemble reflektor – mit Musik der Renaissance.

Zwei Gestalten wandeln bei Mondschein durch einen dunklen Wald. Sie spazieren nicht, sie wandeln und sie wandeln sich: Es ist ein schmerzvoller Prozess der Transformation, der voller Angst ist, aber auch voller Intimität und Vertrautheit. Diese Szene zeichnet Arnold Schoenberg in seinem ergreifenden Streichsextett „Verklärte Nacht“. 1899, an der Schwelle zum 20. Jahrhundert und am Kipppunkt zur musikalischen Moderne geschrieben, trieft es förmlich von romantischer Symbolik, Schwere und Nostalgie – ein Abgesang einer Epoche, die sich dem Ende neigt. Ähnlich verhält es sich mit der spätenglischen Consort-Musik: auch sie der Nachhall einer vergangenen Kunstperiode, ein Festhalten an einer kompositorischen Tradition, während in Kontinentaleuropa bereits der Frühbarock keimte. Beides sind Beispiele der angstvollen Erkenntnis, dass eine Ära zu Ende geht. Wenn die Sehnsucht aufkommt nach dem, was einmal war, was nicht mehr ist und nie wieder sein wird, dann ist die Nostalgie ein scheinbar sicherer Zufluchtsort. Gemeinsam mit Gambist Liam Byrne lässt sich ensemble reflektor auf eine Begegnung mit der Unsicherheit und der Zerbrechlichkeit in Zeiten des Wandels ein: späte Klänge, die dafür werben, dass gerade diese Art von Begegnung als Antwort auf die Wegscheide, an der die Gesellschaft steht, mutig ist.





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