PODIUM ESSLINGEN
PODIUM ESSLINGEN
Forderer Logos

STEEL HAMMER

Sa.17 Mai
20:00 Uhr
Eßlinger Zeitung, Graffitihalle Druckerei
€ 25 / erm. 10

Oratorium über einen nordamerikanischen Arbeitermythos

19:30 Uhr – Einführung mit Sophie-Caroline Menges

19:15 // 19:45 // 21:30 UHR
KATAKOMBEN DER ZEIT
Mozart mit Rothko String Quartet
→ KATAKOMBEN DRUCKEREI

Welchen Wert hat menschliche Arbeit? Julia Wolfe thematisiert dies in „Steel Hammer“ anhand der Geschichte des schwarzen Bahnarbeiters John Henry. Mit raffinierter Stimmführung, die an sakrale Gesänge und Minimal Music erinnert, entwickelt das Meisterwerk einen unaufhaltsamen Sog.

Das Motiv „Mensch gegen Maschine“ fasziniert die Menschheit nicht erst seitdem künstliche Intelligenzen die Welt erobern. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür liefert der nordamerikanische Arbeitermythos um John Henry. Der Legende nach war er ein befreiter Sklave und arbeitete als „steel-driving-man“ beim Tunnelbau. Mit bloßer Muskelkraft schlägt er Löcher in den Fels, um Sprengladungen zu platzieren. Doch mit der industriellen Revolution kommen Maschinen, die schneller und effizienter arbeiten – und John Henry soll ersetzt werden. Er widersetzt sich: In einem epischen Wettkampf tritt er gegen die Maschine an. Henry gewinnt – doch der Sieg fordert seinen Tribut. Vor Erschöpfung bricht er zusammen und stirbt. Man feiert ihn als Helden. Aber wofür eigentlich? Der Mythos ist in leicht variierenden verbalen und schriftlichen Quellen überliefert. Diese unterschiedlichen Erzählungen gießt die mit dem Pulitzerpreis geadelte Komponistin Julia Wolfe in ein vielschichtiges Oratorium. Zudem lässt sie unterschiedliche Musikstile und Kompositionstechniken in das monumentale Werk einfließen und formt diese zu einer organischen Klangentwicklung. Nordamerikanische Musik, sakral anmutende Gesänge und minimal music finden so ihren Einzug in den Konzertsaal – für uns die Graffitihalle der Druckerei der Eßlinger Zeitung, in der mittlerweile die Maschinen ganz schweigen.





TICKET KAUFEN