Authentizität ist ein zentrales Anliegen der undogmatischen Musikerin. Mit Geige, Gesang und Eigenkompositionen von zeitgenössischer Klassik bis Pop zelebriert die Salzburgerin sowohl die Schönheit als auch die weniger strahlenden Seiten des Lebens.
Gehen wollen und bleiben müssen. Angesichts der aktuellen Weltlage klingt der Gedanke verlockend: einfach weglaufen, alles hinter sich lassen. Alexandra Maria Seywald stellt sich diesen Wünschen auf ihre Weise. Mit Johann Christoph Bachs „Es ist nun aus mit meinem Leben“ verabschiedet sie sich – nicht von der Welt an sich, sondern von einer grauen Welt, die Lebenskraft raubt und nichts zurückgibt. Mit Musik und eigenen Texten begibt sie sich auf die Suche nach einem anderen, bunten Planeten. In Nicola Matteis’ „Alia Fantasia“ durchlebt sie alle Farben der Seele, entdeckt das Menschliche neu, bevor sie in Grazyna Bacewicz’ Sonate für Violine solo mit der Ambivalenz zwischen Nähe und Zerrissenheit ringt. Doch trotz der Erschütterung über diese Welt findet sie Lebensfreude – in ihrem persönlichen Kosmos, hier, in diesem Moment. Sie bleibt. Denn unsere Welt einem grauen oder braunen Nichts zu überlassen, wäre die größtmögliche Katastrophe.
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