Ein Feuerwerk der Emotionen mit Klavierquartetten und elektronischer Musik
Im Anschluss Nachgespräch mit Nì Zheng und Joëlle Lieser
Sensibel wie ein Seismograf reagieren Rita Strohl und Dora Pejačević auf die Schrecken des Ersten Weltkriegs. Die innere Zerrissenheit ihrer Werke lässt uns in einen betörend schönen Abgrund schauen. Von dort blitzt die elektroakustische Musik von Ni Zheng hervor.
Wir laufen barfuß auf kargem Boden. Die Luft ist kühl, die Landschaft ist weit. Plötzlich stoßen unsere Füße an den Rand einer Kluft. Ein großer Spalt zieht sich durch den Boden. Wir wagen einen Blick in das Loch, das sich vor uns auftut. Wir sehen nichts als eine raumgreifende Leere. Weit und breit keine Brücke, kein Seil, keine Möglichkeit, diesen Schlund zu überwinden. Da erklingen aus der Tiefe einige zaghafte Klaviertöne. Sie mischen sich mit einsetzenden Streicherstimmen. Wir lassen uns von der Musik verführen und begeben uns in den Abgrund, um den Ursprung dieser Klänge zu ergründen. Doch da sind noch andere, zeitgenössische, elektronische Klänge. Sie sind rauschend, ächzend, beinahe zwischenweltlich. Was schlummert dort im Ungewissen, im Verborgenen, im Unheimlichen? Woher kommt diese seltsame Anziehungskraft? Worin liegt die Schönheit im Abgründigen, die sowohl zart als auch erschütternd ist?
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