Sinfoniekonzert mit ensemble reflektor unter der Leitung von Bar Avni
18:45 Uhr – Einführung mit Joëlle Lieser
→ ALTES RATHAUS, BÜRGERSAAL
„Alle Menschen werden Brüder“ – wirklich? Mit ihrer Neukomposition des 4. Satzes eröffnet Ying Wang eine neue Perspektive auf Beethovens 9. Sinfonie. Mit dabei als Special Guest: Huguette Tolinga, Perkussionistin und ARTIST IN RESIDENCE 2025 aus Kinshasa/Kongo.
Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung! Mit diesem Satz markierte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker im Jahr 1985 eine Zäsur in der deutschen Erinnerungskultur. Nicht die Kapitulation und die Niederlage, sondern die Befreiung sollte im Mittelpunkt des Gedenkens stehen, die Befreiung vom menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Was bedeutet uns der 8. Mai heute, 40 Jahre danach, in einer Zeit, in der wieder Krieg in Europa herrscht, Kräfte der rechten Szene diesen Tag für Aufmärsche nutzen und Feinde der Demokratie – von außen und innen – unsere Freiheit gefährden? Wir begehen diesen Tag, der wie kein anderer für die ambivalente Erinnerungskultur steht, mit Beethovens 9. Sinfonie, ein Werk mit einer ebenso ambivalenten Rezeptionsgeschichte: eingesetzt als Mittel zur Propaganda bei den Nationalsozialisten und weltweit gepriesen als friedensstiftende Hymne eines vereinten Europas. Wir präsentieren dieses monumentale Werk – in Kooperation mit ensemble reflektor unter der Leitung der israelischen Dirigentin Bar Avni – befreit von dem geschichtsträchtigen vierten Satz mit einer neuen, zeitgenössischen Perspektive der chinesisch-deutschen Komponistin Ying Wang – in Kombination mit einer Performance der Perkussionistin Huguette Tolinga, unserer diesjährigen ARTIST IN RESIDENCE aus Kinshasa/Kongo.
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