Großes Ensemblekonzert mit Uraufführung unter der Leitung von Vimbayi Kaziboni
18:15 Uhr – Einführung mit Zara Ali
Das grandiose, außergewöhnlich besetzte Stück von Louis Andriessen mit der Vertonung von Platons gleichnamigem Werk ist ein Meilenstein der Minimal Music. Diesem selten gespielten Werk wird mit Zara Alis Neukomposition eine selbstbewusste Antwort entgegengesetzt.
Wie könnte ein gerechter Staat aussehen? Dieser profunden Frage widmete sich Platon 375 v. Chr. in seinem kontroversen Werk „Der Staat“. Seine Vorstellung eines Idealstaates: die Herrschaft einer kulti- vierten Philosophenelite, Zensur der Dichtung und das Wohl des Staates als oberste Maxime. Diese Ideen bieten zwar – meine Güte! – genug Fläche, um sich daran zu reiben, doch die zugrundeliegende Frage bleibt aktuell. In den 1970ern vertonte Louis Andriessen Platons Schrift in seinem gleichnamigen, außer- gewöhnlich besetzten Werk, über das er selbst dann sagte: „Mein zweiter Grund, De Staat zu schreiben, steht im direkten Widerspruch zum ersten: Ich bedaure, dass Platon sich geirrt hat. Wenn es nur wahr wäre, dass musikalische Innovationen die Gesetze des Staates ändern könnten.“ Davon inspiriert setzen die Komponistin Zara Ali und die Dramatikerin Anaïs Clerc „De Staat“ mit einem Auftragswerk nun eine zeitgenössische Sichtweise entgegen. Wie sieht ein gerechter Staat aus in unseren dystopischen Zeiten? Und wie geht er mit Schutzsuchenden um? Anknüpfend an Platons Dialogform entwerfen sie eine post- katastrophale Konfrontation zweier Generationen – nicht ohne schwäbisches Lokalkolorit…
Gefördert durch „tuned – Netzwerk für zeitgenössische Klassik” der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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